Mit unserem großen Ziel setzen wir uns seit Anbeginn für eine echte Versorgungslücke im Vorarlberger Gesundheitswesen ein: ein Geburtshaus schließt die zentrale Lücke, um in diesem Land selbstbestimmt gebären zu können. Das Krankenhaus mit seinen Routinen ist nicht für alle der erste Ort der Wahl und eine Hausgeburt bildet für viele keine Option. Als Gesellschaft müssen wir uns fragen, warum wir die Geburt heutzutage vor allem als Risiko und als medizinisches Ereignis sehen. Als IG möchten wir dazu einladen, in die Frauen und ihrer Gebärfähigkeit zu vertrauen und beste Rahmenbedingungen für alle Beteiligten an einer Geburt zu schaffen. Das zahlt sich langfristig auf alle Ebenen aus.

Die IG Geburtskultur a-z begleite ich von der ersten Stunde an. Als Architektin und Hebamme ist es mir ein Anliegen, dass sich Frauen an dem Geburtsort ihrer Wahl sicher, geborgen, gehört und beschützt fühlen. Wir müssen das Geburtserleben von Frauen* ins Zentrum rücken. Nur dann kann eine Geburt ihren physiologischen Lauf nehmen. Ich setze mich also aktiv für zusätzliche Wahlmöglichkeiten den Geburtsort betreffend, gewaltfreie Geburten und die gestalterische Aufwertung von Geburtsräumen inner- wie außerklinisch ein.

Warum ich bei der IG Geburtskultur a-z mitwirke?
- für Aufklärung, Wissensvermittlung, Bewusstseinsbildung, Information und Austausch zum Thema rund um Geburt
- um selbstbestimmtes Gebären zu ermöglichen
- um die Würde der Gebärenden und des Kindes zu wahren
- um das Schweigen zu brechen
- um Veränderung zu ermöglichen durch hinschauen, zuhören, darüber sprechen.
- um denen (m)eine Stimme zu geben, die selbst (noch) nicht für sich einstehen können
- um Wahlmöglichkeiten für Geburt einzufordern
- um das Bewusstsein für eine sensible und stärkende Wochenbettbegleitung zu verankern

Der Start ins Leben beeinflusst uns ein Leben lang, es ist nicht gleichgültig wie dieser abläuft und erlebt wird. Geburt ist kein "Frauenthema", sondern ein gesellschaftliches Thema!

www.familienankstelle.com

Mir ist die IG ein Anliegen, weil ich aus meinen eigenen Geburtserfahrungen gelernt habe, wie wesentlich ein geschützter, geborgener Rahmen für den Geburtsprozess ist. In meiner Arbeit mit (werdenden) Eltern unterstütze ich Familien darin, eine bindungsfördernde Atmosphäre zu schaffen - in Kontakt mit den eigenen Bedürfnissen und denen ihrer Kinder. Dazu gehört auch eine selbstbestimmte Geburt mit freier Wahl der Begleiter:innen und des Ortes. Bewusstsein für diese Rechte und Wahlfreiheit - dafür engagiere ich mich.

Es ist unser Bewusstsein, das uns ermöglicht uns auf unseren Körper — unser Inneres — zu fokussieren und damit in den Prozess und den individuellen Rhythmus der Geburt zu finden. Dabei geht es nicht nur um die Geburt eines Kindes, sondern um alles, was aus uns heraus geboren werden möchte. Es gilt, diese Verbindung nach innen zu pflegen, um das Vertrauen in unseren Körper und seine Kompetenz und Weisheit zu stärken. Mein Engagement in der ig geburtskultur a—z ermöglicht es mir, dieses Bewusstsein und Vertrauen über meine eigene therapeutische Arbeit hinaus auch öffentlich in den verschiedenen Veranstaltungen zu vermitteln.

Ich bin zur ig geburtskultur a—z gekommen, weil mich deren Kreativität, Intelligenz und Haltung von Anfang an begeistert haben. Ich habe in drei verschiedenen Ländern Schwangerschaften, Schwangerschafts-Abbrüche und Geburten erlebt und dabei erfahren, dass Geburten und ihre Begleitung stark von kulturellen Normen geformt werden. Als arbeitende Mutter, Mensch, Doula und Feministin bin ich der Überzeugung, dass wir uns diesen wichtigen Kulturraum wieder aneignen müssen und allen gebärenden Menschen eine würdevolle Begleitung anbieten sollten. Deshalb bin ich nun selber aktiv dabei.

Unsere Geburt prägt uns ein Leben lang, das Kind erinnert sich daran und erzählt davon - von Anfang an. Meine eigene Schwangerschaft und Hausgeburt erlebte ich im tiefen Vertrauen in meinen Körper. Jede Minute gebären Frauen ihre Kinder, überall, in jedem Land - es ist das Natürlichste der Welt. Und doch schwingt in unserer Gesellschaft bei diesem Thema sehr viel Angst und Unwissen mit. Frauen - und auch Männer - zu bestärken, wieder in ihre Kraft und ins Vertrauen zu kommen - das ist mein Herzensanliegen. Das Kind wird sich erinnern.

Die IG hat meinen Wunsch, Hebamme zu werden, durch ihre Veranstaltungen maßgeblich geprägt. Als fertige Hebamme ist es mir nun ein Anliegen, Frauen* und ihre Partner*innen auf ihrem individuellen Weg als (werdende) Familie zu begleiten. Dafür brauchen wir geschützte Räume und gute Rahmenbedingungen, damit Frauen* ihre Geburten als stärkende Erfahrung in ihr Leben integrieren können. Wie eine Frau* für sich Sicherheit und Geborgenheit dabei definiert, kann sehr unterschiedlich sein. Ich setze mich dafür ein, dass es in unserer Gesellschaft für diese Vielfalt auch einen Raum gibt.